Wolfgang Lippert: „Ich atme Wald“

Seit mehr als 40 Jahren ist Wolfgang Lippert im Fernsehen als Moderator zu Hause. Dem APOTHEKEN MAGZIN erzählte er, wie er als Moderator im geteilten Deutschland Fakten geschaffen hat und wie wichtig die Natur für seine Gesundheit ist.

Obwohl Wolfgang Lippert in der DDR lebte, hatte er bereits vor dem Mauerfall eine Sendung in Westdeutschland bei Radio Bremen mit dem Titel „Stimmt’s?“ – parallel zu seinen Talkshows in der DDR. Das war ungewöhnlich und hatte er einem privaten Anruf von Show-Legende Frank Elstner bei ihm zu Hause zu verdanken. „Unter einem Vorwand besorgte ich mir ein Visum und trat dann ohne offizielle Genehmigung vor Millionen Zuschauern auf. Für mich war es einfach wichtig zu beweisen, dass auch Ostdeutsche in einer derartigen Sendung zusammenhängende Sätze reden können. Dieser Ausflug brachte mir hinterher jedoch mächtig Ärger ein. Ich fürchtete schon, meine Sendungen zu verlieren, aber es kam anders. Durch diesen Schritt hatte ich, ohne es zu ahnen, Fakten geschaffen und die Tür aufgestoßen. Resultierend daraus bekam ich irgendwann das Angebot für eine Sendung bei Radio Bremen. Da konnten die Institutionen nicht mehr Nein sagen“, erzählt er.

Nach dem Mauerfall herrschte Euphorie im ganzen Land, momentan ist die Stimmung eher schlecht. Was meint Wolfgang Lippert, wie Deutschland wieder herauskommt? „Damals hatten die Menschen ein Ziel, manchmal sogar ein gemeinsames. Mittlerweile scheint unsere Gesellschaft auseinanderzufliegen. Der Schlüssel, das zu verändern, liegt darin, dass jeder seine Verantwortung für das Gemeinwohl erkennt. Unser soziales Miteinander geht jeden Einzelnen an. Man hat das deutlich bei Corona gemerkt. Wenn dieses Miteinander unterbleibt, werden wir krank – sozial krank. Wir brauchen diese Nähe, selbst wenn wir alle die großen Individualisten sein wollen. Wir müssen wieder miteinander ins Gespräch kommen. Und da sehe ich mich in meinem Beruf als jemand, der das anschieben kann.“

Um fit zu bleiben, vertraut Lippert auf die Kraft der Natur. Er ist gerne draußen und sportlich mit Mountainbike, Segelschiff oder zu Fuß unterwegs. „Natur ist für mich ein Kraftquell. Ich atme sozusagen Wald. Ich bin geradezu süchtig danach. Und deswegen wohnen wir eben auch nicht in der City, sondern draußen. Ich finde, der Wald hat eine ungeheuer heilsame Wirkung.“

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