So beugt man Venenproblemen vor

Ein schwaches Bindegewebe ist die Hauptursache für Venenbeschwerden. Gänzlich ausgeliefert ist man schweren, schmerzenden und geschwollenen Beinen dennoch nicht. Den besten Effekt erzielt man, wenn man präventiv tätig wird, informiert die aktuelle Ausgabe des APOTHEKEN MAGAZINs.

In der Apotheke gibt es pflanzliche Arzneimittel, die Venenbeschwerden lindern können. Sie enthalten Extrakte des roten Weinlaubs beziehungsweise aus Rosskastaniensamen. Letztere mit dem Wirkstoffkomplex Aescin. Im roten Weinlaub stecken unter anderem Flavonoide. Studien belegen die Wirksamkeit sowohl von Rosskastaniensamen als auch von rotem Weinlaub. Gleiches gilt für das halbsynthetische, aus dem Japanischen Schnurbaum hergestellte Oxerutin. Alle drei wirken Schwellungen entgegen, dichten Gefäße ab und sind antientzündlich.

Wichtig: Pflanzliche Venenmittel immer ausreichend hoch dosiert und über einen längeren Zeitraum einsetzen. Pflanzliche Medikamente wirken nicht ad hoc, sondern brauchen mindestens drei Wochen, um ihre Wirkung entfalten zu können.

Doch mit zweimal am Tag eine Kapsel zu schlucken, ist es nicht getan. Wer venenkrank ist, sollte auch seine Lebensweise überdenken. Es gibt zum Beispiel folgende Grundregeln: Sitzen und Stehen sind schlecht, Laufen und Liegen sind gut. Die Beine beim Sitzen nicht übereinanderschlagen, ab und zu die Füße kreisen lassen, Zehenstandübungen und in den Pausen Bewegung einbauen. Schwimmen als Sport ist ideal, das Wasser wirkt wie eine Ganzkörperkompression. Ansonsten sind Tanzen, Golfen oder Radfahren zu empfehlen. Krafttraining, Squash oder Surfen eignen sich weniger gut. Kältereize stärken die Venen. Täglich dreimal die Beine für fünf Minuten kalt mit schwachem Strahl abduschen. An den Füßen beginnend bis zum Oberschenkel aufwärts. Ansonsten gilt wie immer: Übergewicht vermeiden durch fett- und salzarme, ballaststoffhaltige Ernährung.

Des Weiteren sorgen generell kühlende Cremes, besonders morgens aufgetragen, für ein angenehmeres Gefühl. Stütz- oder besser Kompressionsstrümpfe aus der Apotheke entlasten ebenfalls die Beine. Letztere gibt es auch auf ärztliches Rezept. Bleiben die Beschwerden bestehen oder verschlechtern sich sogar, kommt möglicherweise ein ambulanter Eingriff infrage. Hierbei verödet ein Arzt zum Beispiel verengte Venen.

Aerdem in diesem Heft: Was bei chronischen Schmerzen hilft +++ Interview mit Wolfgang Lippert: “Ich atme Wald“ +++ Wie die Apotheke bei Lieferengpässen hilft

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